Benutzer: Tobias Haider/Roadmap
Wie sich in den Ergebnissen des Projekts Shared Autonomy und anderer Studien zeigt, haben automatisierte Fahrzeuge großes Potential, einen Beitrag zur Lösung ökologischer und sozialer Herausforderungen im Bereich der Mobilität zu leisten. Ihre Wirkung steht jedoch in einer starken Abhängigkeit von der Art und Weise ihres Einsatzes: Nur durch gemeinschaftliche Nutzung, für die sich durch die Automatisierung radikal neue Möglichkeiten eröffnen, kann das Potential dieser Technologie voll ausgeschöpft werden. Diese Roadmap fokussiert auf notwendige und förderliche Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Implementierung von Shared Automated Mobility.
Diese Erstfassung dieser Roadmap wurde im Rahmen von Shared Autonomy erarbeitet. Der Schwerpunkt der Darstellung liegt deshalb auf der Situation in Österreich und speziell im ländlichen Raum. Die Roadmap versteht sich als lebendiges Dokument und wird in unregelmäßigen Abständen aktualisiert (zuletzt am 21.08.2017).
Inhaltsverzeichnis
Einführungsszenarien für Shared Automated Mobility
Die verschiedenen Formen der Shared Automated Mobility benötigen unterschiedliche Technologien: während die meisten Angebote ein vollautomatisiertes Privatfahrzeug (SAE-Level 5) voraussetzen, genügen für öffentliche Verkehrsangebote in einem definierten Bediengebiet vollautomatisierte Mini-Busse, die auf „virtuellen Schienen“ unterwegs sind:
Shared Automated Mobility-Angebot | Sharing-Typ | Angebots-Typ | vorausgesetzte Technologie | Verfügbarkeit* | |
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a-CarSharing (zeitbasiert) = a-Mietwagen |
nacheinander (diachron) |
B2C | automatisiertes Privatfahrzeug (SAE-Level 5) |
2025-2070 | |
a-CarSharing (fahrtbasiert) = a-Taxi | |||||
a-p2p-CarSharing | C2C | ||||
a-Shared Cab | gleichzeitig (synchron) |
B2C | |||
a-Ridesplitting (BesitzerIn fährt nicht mit) |
C2C | ||||
a-Ridesharing (BesitzerIn fährt mit) | |||||
a-Bedarfsverkehr | P2C (Public2Consumer) |
automatisierter (Mini)-Bus (SAE-Level 5) |
2025-2030 | ||
a-Linienbus |
* Die hier angeführten Zahlen stützen sich auf bisher veröffentlichte Technologie-Roadmaps sowie die im Projekt durchgeführten ExpertInnen-Interviews und Workshops. Wie lange es tatsächlich dauern wird, bis die technologischen und rechtlichen Voraussetzungen für SAE-Level 5 geschaffen sein werden, lässt sich derzeit nur mit großer Unbestimmtheit vorhersagen.
Automatisierte Mini-Busse werden aktuell von mehreren Herstellern entwickelt und in einer stetig wachsenden Zahl von Demonstrationsprojekten getestet. Aus der Tatsache, dass sie sich nur in einem zuvor vermessenen und modellierten Gebiet bewegen können, ergibt sich eine Reduktion der technologischen Komplexität. Obwohl diese Entwicklung hauptsächlich von Start-Ups und daher mit im Vergleich sehr viel geringeren Ressourcen vorangetrieben wird, besteht die Aussicht, dass diese Fahrzeuge zeitlich früher für den fahrerlosen Betrieb zugelassen werden. Daraus ergibt sich die Chance für die Etablierung neuer Angebote mit gemeinschaftlicher Nutzung.
- In den Städten bzw. an deren Peripherie ermöglicht dies den Betrieb von Linien, die aufgrund zu hoher Personalkosten ansonsten nicht aufrechtzuerhalten wären.
- Für den ländlichen Raum, wo die erforderliche kritische Masse für einen Linienbetrieb häufig fehlt, ergeben sich insbesondere dann spannende Anwendungsmöglichkeiten, wenn auch bedarfsorientierte Angebote im Flächenbetrieb umgesetzt werden können.
Integration
Entscheidend für den Erfolg eines automatisierten Bedarfsverkehrs ist eine möglichst optimale Verknüpfung mit komplementären Angeboten. Denn als Baustein in einem Verbund der Alternativen kann Bedarfsverkehr in der Regel nur einen Teil der Mobilitätsbedürfnisse der NutzerInnen abdecken und ist auf ergänzende Angebote angewiesen. Nur so kann es gelingen, die Abhängigkeit vom Besitz eines eigenen Fahrzeugs nachhaltig zu verringern. Mit dem Aufbau dieses Umfelds und einer nahtlosen Integration muss schon heute begonnen werden. Änderungen des Mobilitätsverhaltens sind langwierige Prozesse, sie müssen schon jetzt angestoßen werden. Es könnte daher auch gerechtfertigt sein, schon jetzt zuverlässige (öffentliche) nicht-automatisierte Angebote aufzubauen, die zwar derzeit noch stark subventioniert werden müssen, jedoch wirtschaftlich selbsttragend sein werden, sobald die Technologie den nötigen Reifegrad erreicht hat und automatisierte Fahrzeuge eingesetzt werden können.
Status Quo | Roadmap bis 2025 |
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Mobilitätsplattformen
Mobilitätsplattformen bilden einen wesentlichen Bestandteil eines alternativen multimodalen Mobilitätssystems. Durch die Beauskunftung und idealerweise auch Buchbarkeit vieler verschiedener Verkehrsmittel über einen einzelnen Zugangspunkt werden alternative Mobilitätsangebote erst wirklich zugänglich und attraktiv.
Mit der Verkehrsauskunft Österreich (VAO) gibt es in Österreich ein Vorzeigeprojekt zur Fahrgastinformation. Der Dienst stellt Routinginformationen für den öffentlichen Verkehr, aber auch für Fuß- und Radwege, den motorisierten Individualverkehr und die Kombination verschiedener Verkehrsmittel bereit. Plattformbetreiber können diese Informationen über eine Schnittstelle abrufen und mit zusätzlichen Angebote anreichern.
In den Städten, insbesondere in Wien, ist die Entwicklung mit zwei nationalen Anbietern von Mobilitätsplattformen (wegfinder und WienMobil) schon recht weit fortgeschritten. Auch eine deutsche App (moovel) hat Wien in ihrem Portfolio. Es gibt einige wenige, teils internationale Anbieter von Mobilitätsdienstleistungen (wie z.B. car2go, Drive Now oder Uber), die bereits die entsprechenden Schnittstellen zur Verfügung stellen, um die Integration in Mobilitätsplattformen zu ermöglichen.
Den derzeit engagiertesten Anbietern am Land – Bedarfsverkehr-Betreibern und CarSharing-Vereinen – stehen als Einzelinitiativen nicht die Mittel zur Verfügung, um die nötigen Schnittstellen und Standards zu entwickeln. Da sich für einen Intermediär, der die Harmonisierung und Zusammenführung der für eine Einbindung nötigen Daten durchführen könnte, derzeit kein valides Geschäftsmodell abzeichnet, ist es womöglich nötig, dass die öffentliche Hand die Lücke schließt und diese Aufgabe selbst leistet oder finanziert. Auch P2P-CarSharing hat am Land prinzipiell großes Potential, ist aber derzeit auch nicht in die bestehenden Mobilitätsplattformen eingebunden.
Status Quo | Roadmap bis 2025 | |
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Bedarfsverkehre |
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CarSharing |
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RideSharing |
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Infrastruktur
Status Quo | Roadmap bis 2025 | |
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physische Infrastruktur |
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digitale Infrastruktur |
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Datengrundlage für die Wirkungsabschätzung und Wirtschaftlichkeitsrechnung
Status Quo | Roadmap bis 2025 |
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Kompetenzaufbau
Status Quo | Roadmap bis 2025 | |
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Wartungs- und Betriebskompetenz | ||
Planungskompetenz |
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Selbstorganisation |
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Kooperation
Status Quo | Roadmap bis 2025 |
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Bewusstseinsbildung
Status Quo | Roadmap bis 2025 |
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Literaturhinweise
- A3PS. 2015. Eco-Mobility 2025plus Roadmap. A3PS Technology Roadmap for the Successful Development and Introduction of Future Vehicles and Energy Carriers. Abgerufen 16. Mai 2017 (http://www.a3ps.at/sites/default/files/images/downloadfiles/a3ps_roadmap_eco_mobility_2025plus_0.pdf).
- bmvit. 2016. Automatisiert - Vernetzt - Mobil. Aktionsplan Automatisiertes Fahren. Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie. Abgerufen 8. Juni 2016 (http://www.bmvit.gv.at/service/publikationen/innovation/mobilitaet/downloads/automatisiert.pdf).
- bmvit. 2016. Austrian Research, Development & Innovation Roadmap for Automated Vehicles.
ERTRAC Task Force „Connectivity and Automated Driving”. 2015. Automated Driving Roadmap. ERTRAC. Abgerufen 26. Jänner 2016 (http://www.ertrac.org/uploads/documentsearch/id38/ERTRAC_Automated-Driving-2015.pdf).
- Foljanty, Lukas und Maike Gossen. 2016. Ergebnisbericht „ShareWay – Wege zur Weiterentwicklung von Shared Mobility zur dritten Generation“. Abgerufen 15. Februar 2017 (https://www.ioew.de/fileadmin/user_upload/BILDER_und_Downloaddateien/Publikationen/2016/ShareWay-Ergebnisbericht.pdf).
- Fraedrich, Eva, Sven Beiker, und Barbara Lenz. 2015. „Transition pathways to fully automated driving and its implications for the sociotechnical system of automobility“. European Journal of Futures Research 2015(3):11.
Acknowledgements
Herzlichen Dank an unsere Interview-PartnerInnen Karl Rehrl (Salzburg Research), Frank Hunsicker (InnoZ), Karin Tausz (SBB), Martin Russ & Doris Wiederwald (AustriaTech), Udo Onnen-Weber (Universität Wismar), Adriano Alessandrini (Universität Florenz), Jürg Michel (PostAuto Schweiz AG) und Anne Mellano Koymans (BestMile).