(Die Seite wurde neu angelegt: „{{Presse |PresseDatum=2016/10/12 |PresseMedium=WirtschaftsWoche |PresseLink=http://www.wiwo.de/technologie/auto/roboterautos-das-ende-von-linienbus-und-strasse…“) |
|||
(Eine dazwischenliegende Version desselben Benutzers wird nicht angezeigt) | |||
Zeile 10: | Zeile 10: | ||
„Der autonome Minibus“, sagt Nikolaus Lang, Senior Partner und Verkehrsexperte bei BCG, „wird einen großen Teil des öffentlichen Nahverkehrs übernehmen.“ Davon sind auch Wagniskapitalgeber überzeugt: Das französische Bus-Start-up Navya hat gerade 34 Millionen Euro eingesammelt. | „Der autonome Minibus“, sagt Nikolaus Lang, Senior Partner und Verkehrsexperte bei BCG, „wird einen großen Teil des öffentlichen Nahverkehrs übernehmen.“ Davon sind auch Wagniskapitalgeber überzeugt: Das französische Bus-Start-up Navya hat gerade 34 Millionen Euro eingesammelt. | ||
+ | |||
+ | Das ultimative Ziel ist der Roboterbus, der überall in der Stadt unterwegs ist. Der Bushaltestellen und feste Buslinien ersetzt und stattdessen seine Route selbst berechnet, anhand der Standorte und Ziele seiner Passagiere. Und nach allem, was Autohersteller wie Volvo, Ford oder BMW verlauten lassen, könnten 2021 die ersten Gefährte verkauft werden, die dazu in der Lage wären. Schon ein paar Jahre später könnten dann ganze selbstfahrende Flotten auf den Straßen unterwegs sein. | ||
+ | |||
+ | Bis zur Zeitenwende bleibt also nicht mehr viel Zeit. Und die Verkehrsbetriebe? Keiner in Deutschland hat bisher einen Pilotversuch mit autonomen Bussen angekündigt. Im Gegenteil: München investiert gerade elf Millionen Euro in herkömmliche Busse. Duisburg schafft für 134 Millionen Euro neue Straßenbahnen an. Und in Berlin schlagen Verkehrsexperten den Bau von 100 Kilometern neuer Straßenbahnstrecken vor, für zwei Milliarden Euro und bis zum Jahr 2050. Die deutschen Städte investieren heute für die nächsten Jahrzehnte – in Technologien der Vergangenheit. | ||
|Erwähnungen={{Erwähnung | |Erwähnungen={{Erwähnung | ||
|Verweis=Lyft | |Verweis=Lyft | ||
Zeile 24: | Zeile 28: | ||
}}{{Erwähnung | }}{{Erwähnung | ||
|Verweis=Helsinki | |Verweis=Helsinki | ||
− | |Zitat=Wie die Zukunft aussehen könnte, lässt sich schon heute in Finnland bei einem der weltweit ersten Pilotversuche erleben: Im Hafenviertel Hernesaari von Helsinki, auf einer Straße zwischen Industriehallen und schicken Restaurants mit Meerblick, pendelt alle paar Minuten zwischen zwei Haltestellen ein Fahrzeug, das wie direkt aus der Zukunft herangerollt scheint. Wie eine Seilbahngondel auf Rädern, ganz ohne Fahrer, stoppt der Bus präzise an einer gelben Markierung auf dem Asphalt. Dann öffnet sich die Schiebetür. | + | |Zitat=Wie die Zukunft aussehen könnte, lässt sich schon heute in Finnland bei einem der weltweit ersten Pilotversuche erleben: Im Hafenviertel Hernesaari von Helsinki, auf einer Straße zwischen Industriehallen und schicken Restaurants mit Meerblick, pendelt alle paar Minuten zwischen zwei Haltestellen ein Fahrzeug, das wie direkt aus der Zukunft herangerollt scheint. Wie eine Seilbahngondel auf Rädern, ganz ohne Fahrer, stoppt der Bus präzise an einer gelben Markierung auf dem Asphalt. Dann öffnet sich die Schiebetür. [...] Noch ist der Bus auf einer fixen Route unterwegs: Die Forscher haben dem Fahrzeug vom französischen Hersteller Easymile die einige Hundert Meter lange Strecke einprogrammiert. |
}}{{Erwähnung | }}{{Erwähnung | ||
|Verweis=Metropolia University | |Verweis=Metropolia University |
Aktuelle Version vom 23. November 2016, 15:38 Uhr
Das Ende von Linienbus und Straßenbahn
Autonome Fahrzeuge stellen nicht nur die Autobranche vor Herausforderungen. Am schnellsten überrollt werden dürfte der öffentliche Transport.
Denn herkömmliche Buslinien werden demnach komplett überflüssig. Auch Straßenbahnen stehen zur Disposition. Stattdessen werden, so glauben die Experten, kleine Busse für etwa zwölf Passagiere eingesetzt. Und die werden ihre Routen durch die Stadt spontan anhand der Fahrtziele berechnen.
Züge werden 40 Prozent ihrer Fahrgäste verlieren, prophezeien die BCG-Berater. Denn Robotershuttles sind schneller und außerhalb von Stoßzeiten sogar preiswerter.
„Der autonome Minibus“, sagt Nikolaus Lang, Senior Partner und Verkehrsexperte bei BCG, „wird einen großen Teil des öffentlichen Nahverkehrs übernehmen.“ Davon sind auch Wagniskapitalgeber überzeugt: Das französische Bus-Start-up Navya hat gerade 34 Millionen Euro eingesammelt.
Das ultimative Ziel ist der Roboterbus, der überall in der Stadt unterwegs ist. Der Bushaltestellen und feste Buslinien ersetzt und stattdessen seine Route selbst berechnet, anhand der Standorte und Ziele seiner Passagiere. Und nach allem, was Autohersteller wie Volvo, Ford oder BMW verlauten lassen, könnten 2021 die ersten Gefährte verkauft werden, die dazu in der Lage wären. Schon ein paar Jahre später könnten dann ganze selbstfahrende Flotten auf den Straßen unterwegs sein.
Bis zur Zeitenwende bleibt also nicht mehr viel Zeit. Und die Verkehrsbetriebe? Keiner in Deutschland hat bisher einen Pilotversuch mit autonomen Bussen angekündigt. Im Gegenteil: München investiert gerade elf Millionen Euro in herkömmliche Busse. Duisburg schafft für 134 Millionen Euro neue Straßenbahnen an. Und in Berlin schlagen Verkehrsexperten den Bau von 100 Kilometern neuer Straßenbahnstrecken vor, für zwei Milliarden Euro und bis zum Jahr 2050. Die deutschen Städte investieren heute für die nächsten Jahrzehnte – in Technologien der Vergangenheit.
- @Lyft:
„Zimride heißt jetzt Lyft und ist mit rund zwei Milliarden Dollar Venture Capital eines der bestfinanzierten Start-ups weltweit. Und Zimmer hat inzwischen viel radikalere Pläne für die Mobilität der Zukunft entwickelt. Vor ein paar Tagen veröffentlichte er auf der Onlineplattform Medium einen Masterplan, der in den nächsten Jahren nichts anderes als eine „Revolution der Mobilität“ lostreten soll.“ - @VDV:
„„Die Existenz des heutigen öffentlichen Nah- und Fernverkehrs wird durch das autonome Fahrzeug bedroht“, warnt ein Positionspapier des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen.“ - @Weltverkehrsforum:
„Laut einer Studie des Weltverkehrsforums, einer internationalen Organisation der OECD, brächte die Verkehrswende, an der hier leise gearbeitet wird, Stadtbewohnern ein gewaltiges Plus an Lebensqualität.“ - @Netzwerk für intelligente Mobilität:
„Bleiben noch große Fernbusse mit 50 und mehr Sitzen: Die werden ganz verschwinden, glaubt Michael Schramek, Vorstandsvorsitzender des Netzwerks für intelligente Mobilität (Nimo), eines Vereins, der sich für neue Verkehrskonzepte einsetzt.“ - @Helsinki:
„Wie die Zukunft aussehen könnte, lässt sich schon heute in Finnland bei einem der weltweit ersten Pilotversuche erleben: Im Hafenviertel Hernesaari von Helsinki, auf einer Straße zwischen Industriehallen und schicken Restaurants mit Meerblick, pendelt alle paar Minuten zwischen zwei Haltestellen ein Fahrzeug, das wie direkt aus der Zukunft herangerollt scheint. Wie eine Seilbahngondel auf Rädern, ganz ohne Fahrer, stoppt der Bus präzise an einer gelben Markierung auf dem Asphalt. Dann öffnet sich die Schiebetür. [...] Noch ist der Bus auf einer fixen Route unterwegs: Die Forscher haben dem Fahrzeug vom französischen Hersteller Easymile die einige Hundert Meter lange Strecke einprogrammiert.“ - @Metropolia University:
„Der Bus kann noch nicht mit anderen Fahrzeugen etwa die Vorfahrt aushandeln oder einen Bogen um Falschparker schlagen. Deshalb kommt Harri Santamala oft vorbei, um sich anzuschauen, wie gut der Roboterbus die Fahrt schon meistert. Der Forscher von der Metropolia University of Applied Sciences leitet die autonome Buslinie. „Wir wollen herausfinden, wie andere Verkehrsteilnehmer reagieren“, sagt er.“